Herkömmliche Trägheitsnavigationssysteme (INS) waren schon immer durch Driftakkumulation – selbst die präzisesten Gyroskope und Beschleunigungsmesser verlieren mit der Zeit an Genauigkeit. Kein einzelner Sensor, egal wie fortschrittlich, kann eine zuverlässige Positionierung gewährleisten, wenn GNSS nicht verfügbar ist. Heute die Multisensorfusion – die Integration von IMUs mit GNSS, Bildverarbeitung, LiDAR, Unterwassersonar und mehr – INS neu definiert und bietet geringere Drift, höhere Störfestigkeit und nahtlose Leistung in unterschiedlichsten Betriebsumgebungen.
Die Multisensorfusion definiert Trägheitsnavigationssysteme neu, indem sie IMUs, GNSS, Bildverarbeitung, LiDAR, Sonar und mehr zu einer einheitlichen Lösung kombiniert. Dieser Ansatz reduziert die Drift drastisch, verbessert die Positionierung in Umgebungen ohne GNSS und bietet eine zuverlässige, einsatzbereite Navigation für Verteidigung, Luft- und Raumfahrt sowie autonome Plattformen, die in der Luft, zu Land, zu Wasser und im Weltraum operieren.
Bei modernen INS wird die Präzision durch die Kombination mehrerer Sensoren und die Verwendung intelligenter Algorithmen erreicht, um eine zuverlässige Navigation in jeder Umgebung zu gewährleisten.

Inhaltsverzeichnis
Was ist Multisensorfusion im Kontext von INS?
der Multisensorfusion in Trägheitsnavigationssystemen (INS) werden Daten aus mehreren Navigationsquellen – wie IMUs , GNSS , Bildverarbeitung , LiDAR und Barometern – in einer einzigen, optimierten Lösung integriert. Durch die Kombination sich ergänzender Stärken und den Ausgleich individueller Schwächen ermöglicht die Fusion eine präzisere , robustere und kontinuierlichere Navigation, als dies mit einem einzelnen Sensor allein möglich wäre.
Ein INS könnte beispielsweise Folgendes kombinieren:
- MEMS/FOG-Gyroskope und Beschleunigungsmesser zur kurzfristigen Bewegungserfassung.
- GNSS-Empfänger zur absoluten Positionsbestimmung.
- Vision-Systeme oder LiDAR zur merkmalsbasierten Lokalisierung.
- Barometer für Höhenstabilität.
- Sonar zur Unterwasserpositionierung und Hinderniserkennung.
Die Fusion wird durch Algorithmen wie Extended Kalman Filters (EKF) , Faktorgraphenoptimierung oder auf Deep Learning basierende Schätzer durchgeführt.
Warum benötigt ein INS überhaupt eine Sensorfusion?
Reine Trägheitssysteme driften, weil sich Sensorfehler mit der Zeit integrieren – selbst eine Kreiselabweichung von 0,01°/h kann innerhalb weniger Stunden zu erheblichen Positionsfehlern führen. GNSS kann die Drift korrigieren, versagt aber bei Störungen, Mehrwegeempfang oder in Innenräumen.
Durch die Integration mehrerer Sensoren kann ein INS:
- Gebundenes Driftwachstum durch Abgleich von Bewegungsschätzungen mit anderen Datenquellen.
- bei GNSS-Ausfällen, Störungen oder Spoofing für eine kontinuierliche Navigation
- Verbessern Sie die Zuverlässigkeit in dynamischen Umgebungen wie Straßenschluchten, Tunneln oder Innenräumen.

Welche Schlüsselsensoren werden in modernen fusionsbasierten INS verwendet?
Moderne Multisensor-INS -Lösungen basieren auf einer Kombination komplementärer Technologien, die jeweils die spezifischen Schwächen der anderen Technologien ausgleichen. Durch die Integration dieser Sensoren erreicht das System eine höhere Genauigkeit , größere Belastbarkeit und bessere Anpassungsfähigkeit bei Operationen in der Luft, zu Land, zu Wasser und im Weltraum.
Sensortyp | Primäre Funktion | Hauptvorteil bei der Fusion |
---|---|---|
IMU (MEMS oder FOG) | Misst Beschleunigung und Drehgeschwindigkeit | Kernbewegungserkennung mit hohen Aktualisierungsraten |
GNSS (Einzel- oder Mehrfrequenz) | Bietet absolute Position, Geschwindigkeit und Zeit | Korrigiert die Drift und verankert die Navigation an globalen Koordinaten |
Vision-Systeme (Monokular-, Stereo-, Event-Kameras) | Visuelle Odometrie und Kartierung | Ermöglicht die Navigation in Umgebungen ohne GNSS |
LiDAR | Generiert 3D-Punktwolken der Umgebung | Präzise Hinderniserkennung und Geländekartierung |
Magnetometer | Misst das Magnetfeld für die Richtung | Stabilisiert den Kurs und korrigiert die Kreiseldrift |
Barometer | Erkennt Luftdruckänderungen | Reibungslose Höhenschätzung und vertikale Positionierung |
Radar/Sonar | Erkennt Objekte mithilfe von Radio- oder Schallwellen | Wirksam bei schlechter Sicht oder unter Wasser |

Wie funktioniert Sensorfusion eigentlich?
In einem Multisensor-INS werten Fusionsalgorithmen kontinuierlich die eingehenden Daten aller Sensoren aus und entscheiden, wie viel Gewicht jeder Quelle zu einem bestimmten Zeitpunkt zugewiesen wird. Diese dynamische Anpassung gewährleistet eine reibungslose und präzise Navigation, selbst wenn einige Sensoren aufgrund von Umweltbedingungen oder Störungen unzuverlässig werden.
Szenario | Primärer Sensorbeitrag | Fusionsanpassung |
---|---|---|
Offener Himmel mit starkem GNSS-Signal | GNSS dominiert bei der Positionsbestimmung; IMU glättet die Bewegung | Hoher Schwerpunkt auf GNSS, geringer auf Vision/LiDAR |
Tunnel oder Straßenschlucht | Vision oder LiDAR übernehmen die Positionierung | Reduziertes GNSS-Gewicht, stärkere Abhängigkeit von Vision/LiDAR und IMU |
Hochgeschwindigkeits-Luftmanöver | IMU bietet schnelle Bewegungsaktualisierungen | GNSS korrigiert Drift; Fusion gleicht kurzfristige IMU-Daten mit GNSS-Fixierungen aus |
GPS-Jamming oder Spoofing | IMU, Vision und Magnetometer sorgen für die Navigation | GNSS-Eingabe minimiert oder ignoriert |
Seeoperationen mit geringer Sichtbarkeit | Radar/Sonar verarbeitet Hindernis- und Positionssignale | Fusion kombiniert Radar/Sonar mit IMU und GNSS, sofern verfügbar |
Was sind die Hauptvorteile von Multisensor-INS?
Durch die Kombination komplementärer Navigationsquellen die Multisensorfusion ein herkömmliches Trägheitsnavigationssystem in eine deutlich leistungsfähigere und robustere Plattform. Diese Integration behebt nicht nur die Schwächen einzelner Sensoren, sondern erschließt auch Leistungsniveaus, die für Verteidigung, Luft- und Raumfahrt sowie autonome Operationen entscheidend sind.
- Reduzierte Drift im Laufe der Zeit – Die gegenseitige Überprüfung der Bewegungsdaten zwischen Sensoren verlangsamt die Fehlerakkumulation und erhöht die Missionsgenauigkeit.
- GNSS-Denied-Leistung – Gewährleistet durch den Einsatz alternativer Sensoren eine zuverlässige Navigation bei Störungen, Spoofing oder Signalverlust.
- Anpassungsfähigkeit an verschiedene Umgebungen – Funktioniert effektiv in Luft-, Land-, See- und Untergrundszenarien ohne größere Neukalibrierung.
- Echtzeit-Fehlererkennung – Identifiziert und isoliert fehlerhafte Sensoren, bevor sie die Navigationsausgabe beeinträchtigen.
- Nahtlose Benutzererfahrung – Liefert stabile, reibungslose Positions- und Kursaktualisierungen ohne plötzliche Sprünge oder Aussetzer.

Wo wird Multi-Sensor-INS heute eingesetzt?
Die Flexibilität der Multisensorfusion ermöglicht modernen Trägheitsnavigationssystemen den Einsatz in Umgebungen und Szenarien, die für eigenständige Sensoren bisher unerreichbar waren. Von Kampfgebieten bis hin zur autonomen Erkundung hat sich die Technologie in zahlreichen Bereichen bewährt.
- Verteidigung und Militäroperationen – Gepanzerte Fahrzeuge, Drohnen und Artilleriesysteme nutzen fusionsbasierte INS, um auf GPS-gestörten Schlachtfeldern eine präzise Positionsbestimmung zu gewährleisten.
- Autonome Fahrzeuge – Selbstfahrende Autos verlassen sich auf Fusion, um durch Straßenschluchten und Tunnel zu navigieren, in denen GNSS-Signale unzuverlässig sind.
- Seenavigation – Schiffe und U-Boote integrieren Radar, Sonar und INS für einen sicheren Betrieb in Häfen ohne GNSS-Zugang und bei Unterwassermissionen.
- Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt – Flugzeuge und Raumfahrzeuge nutzen die Fusion für eine präzise Lageregelung und für Orbitalmanöver, auch außerhalb der GNSS-Abdeckung.
- Vermessung und Kartierung – Fusionsbasierte Systeme ermöglichen eine präzise Kartierung unter dichtem Blätterdach, in Innenräumen oder in unterirdischen Anlagen.
Wie geht die Sensorfusion mit widersprüchlichen Daten um?
Wenn verschiedene Sensoren in einem Trägheitsnavigationssystem widersprüchliche Informationen liefern, wenden Fusionsalgorithmen Strategien an, um Genauigkeit und Stabilität aufrechtzuerhalten:
- Dynamische Gewichtung – Reduziert den Einfluss von Sensoren, die unter den aktuellen Bedingungen unzuverlässig erscheinen.
- Ausreißererkennung – Identifiziert und entfernt plötzliche Spitzen oder abnormale Messwerte, bevor sie die Lösung verfälschen.
- Sensorübergreifende Validierung – Vergleicht Ergebnisse mehrerer Sensoren, um die Genauigkeit vor der Ausgabe zu bestätigen.
- Fallback-Modi – Wechselt automatisch zu alternativen Navigationsmethoden, wenn ein primärer Sensor ausfällt.
Welche Herausforderungen bleiben bei Multisensor-INS bestehen?

Der Aufbau eines multisensorischen Trägheitsnavigationssystems gleicht oft dem Lösen eines Puzzles, bei dem jedes Teil perfekt passen muss. Die erste Hürde besteht darin, jeden Sensor zeitlich und räumlich auszurichten – selbst Millisekundenverzögerungen können Positionsschätzungen verfälschen. Hinzu kommt die Rechenlast, riesige Datenströme in Echtzeit und ohne Latenz zu verarbeiten. Ingenieure müssen zudem SWaP-Einschränkungen berücksichtigen und sicherstellen, dass das System für seine Plattform kompakt und effizient bleibt. Neben der Hardware muss auch die Fusionslogik intelligent genug sein, um fehlerhafte Daten zu erkennen, bevor sie die Lösung beeinträchtigen. Und im Feld testen unvorhersehbare Umweltfaktoren – von GPS-Störungen bis hin zu dichtem Nebel –, ob sich das System anpassen kann, ohne an Genauigkeit zu verlieren.
Wie nutzt GuideNav die Multisensorfusion?
Bei GuideNav unsere Multisensor-Trägheitsnavigationssysteme so konzipiert, dass sie die schwierigsten betrieblichen Herausforderungen meistern:
Integrierte Sensoren in taktischer Qualität – Kombination von MEMS- und FOG-IMUs mit GNSS, Magnetometern und optionalen Vision-/LiDAR- Modulen.
Fusionsalgorithmen mit geringer Latenz – Optimiert für Echtzeitleistung in den Bereichen Verteidigung, Luft- und Raumfahrt und industrielle Autonomie .
SWaP-optimierte Designs – Kompakt, leicht und energieeffizient ohne Einbußen bei der Präzision.
ITAR-freie Konformität – Gewährleistung einer reibungslosen, uneingeschränkten globalen Bereitstellung.
Missionserprobte Zuverlässigkeit – Von UAVs in GPS-gesperrten Zonen bis hin zu autonomen Fahrzeugen in Tunneln und Schiffen, die bei Nullsicht navigieren.